Tranexamsäure bei Totalendoprothesen OP

Anfrage

1. Gibt es Evidenz dafür, dass Tranexamsäure bei PatientInnen mit Totalendoprothesen- Operationen der Hüfte oder des Knies den Transfusionsbedarf im Vergleich zu Epsilon- Aminokapronsäure oder Aprotinin senkt?

2. Gibt es Evidenz dafür, dass Tranexamsäure bei PatientInnen mit Totalendoprothesen- Operationen der Hüfte oder des Knies im Vergleich zu Epsilon-Aminokapronsäure oder Aprotinin die Wahrscheinlichkeit, ein thromboembolisches Ereignis zu erleiden, erhöht?

3. Gibt es Evidenz dafür, dass Tranexamsäure bei PatientInnen mit Totalendoprothesen- Operationen der Hüfte oder des Knies im Vergleich zu Epsilon-Aminokapronsäure oder Aprotinin die Mortaliät senkt?

Ergebnisse

Es gibt keine Metaanalysen, systematischen Reviews oder randomisierten kontrollierten Sutdien, die die Wirkung und Sicherheit von Tranexamsäure im Vergleich zu anderen antifibrinolytischen Therapien bei PatientInnen, die sich einer Hüft- oder Knie- Totalendoprothesen-Operation unterziehen, untersuchen. Es gibt Evidenz in Form von Placebo kontrollierten Studien, deren Ergebnisse aber nur eingeschränkt direkt miteinander verglichen werden können:

1. Eine systematische Übersichtsarbeit mit 29 inkludierten RCTs, zeigte im Vergleich zu Placebo eine numerisch größere Reduktion des Transfusionsbedarfs bei Tranexamsäure im Vergleich zu Aminokapronsäure und Aprotinin (53% vs. 36% vs. 37%). Da die Interventionen aber in keiner Studie direkt verglichen wurden, sind diese numerischen Unterschiede aber nur von eingeschränkter Aussagekraft. Ein Cochrane Review, der die Reduktion des Transfusionsbedarfes bei orthopädischen PatientInnen untersuchte, zeigte ähnliche Ergebnisse. Die Reduktion des Transfusionsbedarfes betrug 51% bei PatientInnen mit Tranexamsäure, 0% beim Einsatz von Epsilon-Aminokapronsäure und 32% bei Aprotinin.

2. In der systematischen Übersichtsarbeit mit 29 inkludierten Arbeiten kam es bei keiner der Therapien zu Unterschieden in Bezug auf tromboemblische Ergebnisse im Vergleich zu Placebo. Das Ergebnis hat auf Grund der geringen Gesamtanzahl der thromboembolischen Ereignisse aber sehr beschränkte Aussagekraft. Im Cochrane Review gab es in Bezug auf thromboembolische Ereignisse bei orthopädischen Eingriffen keine seperaten Daten.

3. Für den Outcome ?Mortalität? konnte keine Studie gefunden werden, die sich auf orthopädische, insbesondere Hüft- und Knie-Totalendoprothesen-Operationen bezieht.

Stärke der Evidenz
0 von 3 = Insuffizient
Ausführliche Beantwortung
Download

Ausführliche Beantwortung dieser Anfrage als PDF zum Download

Rapid-Review teilen