Wie effektiv ist bei PatientInnen mit Barrett-Ösophagus die Radiofrequenzablation im Vergleich zum beobachtenden Verfahren hinsichtlich einer Reduktion der Ösophaguskarzinom-Rate?

Anfrage

Wie effektiv ist bei PatientInnen mit Barrett-Ösophagus die Radiofrequenzablation im Vergleich zum beobachtenden Verfahren hinsichtlich einer Reduktion der Ösophaguskarzinom-Rate?

Ergebnisse

Die Stärke der Evidenz ist niedrig, dass die Radiofrequenzablation im Vergleich zur alleinigen Beobachtung die Ösophaguskarzinom-Inzidenz reduziert. Aufgrund der geringen Fallzahlen und einer einzigen randomisierten kontrollierten Studie mit einem Beobachtungszeitraum von maximal 12 Monaten ist die Evidenzlage insgesamt sehr limitiert. Personen mit nachgewiesenem Barrett-Ösophagus haben ein höheres Risiko an einem Ösophaguskarzinom zu erkranken. Eine Meta-Analyse mit mehr als 14.000 PatientInnen mit Barrett-Ösophagus und größtenteils niedriggradiger Dysplasie, zeigte eine Ösophaguskarzinom-Inzidenz von 6,3 pro 1000 Personenjahren (95% KI: 4,7-8,4). Die Mortalität aufgrund eines Adenokarzinoms des Ösophagus wurde mit 3,0 pro 1000 Personenjahren angegeben. Bei PatientInnen mit Barrett-Ösophagus kann mittels endoskopischer ablativer Therapie (Radiofrequenzablation) dysplastisches Epithel abgetragen werden. Eine randomisierte kontrollierte Studie mit 127 PatientInnen mit Barrett-Ösophagus, teilte 84 PatientInnen einer Radiofrequenzablation und 43 PatientInnen einer Scheinintervention zu. Nach 12 Monaten wurde bei PatientInnen nach Radiofrequenzablation ein signifikant höherer Anteil an kompletten Eradikationen der Dysplasien nachgewiesen. Bei PatientInnen mit hochgradiger Dysplasie konnte bei 81% (34 von 42) der PatientInnen nach Radiofrequenzablation eine komplette Eradikation der Dysplasie erreicht werden, verglichen mit 19% (4 von 21) bei Scheinintervention. (p<0,001) Unter den PatientInnen mit hochgradiger Dysplasie enwickelten 19% (4 von 21) in der Scheininterventionsgruppe und 2,4% (1 von 42) in der Radiofrequenzablations-Gruppe ein Ösophaguskarzinom. (p=0.04) In der Radiofrequenzablations-Gruppe entwickelten 6% (5 von 84) der PatientInnen eine Ösophagusstriktur, die endoskopisch dilatiert wurde.

Stärke der Evidenz
1 von 3 = Niedrig
Die Stärke der Evidenz ist niedrig, dass die Radiofrequenzablation im Vergleich zur alleinigen Beobachtung die Ösophaguskarzinom-Inzidenz reduziert.
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