Protonenpumpenhemmer bei Asthma bronchiale und COPD

Anfrage

1.) Führt eine Therapie mit Protonenpumpenhemmern dazu, dass PatientInnen mit Asthma bronchiale weniger Asthma Symptome haben?

2.) Führt eine Therapie mit Protonenpumpenhemmern dazu, dass PatientInnen mit COPD weniger Infektexazerbationen haben?

Ergebnisse

1.) Zur Fragestellung, ob Protonenpumpenhemmer (PPIs) bei Asthma bronchiale zu weniger Symptomen führen, haben wir eine Meta-Analyse mit 11 randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) gefunden, die PPIs mit einer Plazebo-Therapie verglichen. Drei der RCTs mit 255 PatientInnen untersuchten die Schwere von Asthma Symptomen. Eine Meta-Analyse dieser 3 Studien zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Besserung von Asthma Symptomen zwischen PatientInnen, die PPIs erhielten und PatientInnen, die eine Plazebo-Therapie einnahmen. PatientInnen, die PPIs erhielten, hatten um 0,1 Punkte weniger starke Asthma Symptome auf einer Skala von 0=symptomfrei bis 3=schwere Asthma Symptome als PatientInnen in der Plazebogruppe (0,11± 0,08; P=0,16). Ebenso zeigten sich in der Asthma-bezogenen Lebensqualität keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen PatientInnen, die PPIs einnahmen und PatientInnen in der Plazebogruppe. Eine Meta-Analyse von 4 RCTs mit 1.828 PatientInnen zeigte, dass PatientInnen, die Protonenpumpenhemmer einnahmen, eine um 0,2 Punkte bessere Lebensqualität hatten, gemessen auf einer Skala von 1=maximale Einschränkung bis 7=keine Einschränkung als PatientInnen in der Plazebogruppe (0,20±0.14; p = 0,16). Bei PatientInnen mit gastroösophagealer Refluxerkrankung (GERD) ergab eine Subgruppenanalyse von 7 RCTs mit 1.004 PatientInnen, dass sich der morgendliche expiratorische Spitzenfluss in der PPI-Gruppe im Vergleich zur Plazebo-Gruppe um durchschnittlich 16,9 L/min besserte. Laut einer Publikation der American Thoracic Society wird eine klinisch relevante Änderung des expiratorischen Spitzenflusses ab 15 bis 20L/min wahrgenommen.

2.) Eine randomisierte, kontrollierte Studie mit 100 COPD-PatientInnen untersuchte, ob die Einnahme von PPIs zu weniger Infektexazerbationen führt. 50 PatientInnen erhielten über 12 Monate 15mg Lansoprazol/Tag zusätzlich zur laufenden COPD Therapie, die restlichen 50 PatientInnen wurden weiterhin ausschließlich nach dem konventionellen COPD Behandlungsschema behandelt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Wahrscheinlichkeit einer Exazerbation in der PPI-Gruppe um 77% geringer war als in der Kontrollgruppe (OR 0,23; 95% Konfidenzintervall 0,08-0,62; p = 0,004). In der PPI Gruppe wurden 0,34 Infektexazerbationen pro Person pro Jahr dokumentiert im Vergleich zu 1,18 Infekexazerbationen pro Person pro Jahr in der Plazebogruppe. PatientInnen in der Studie waren nicht verblindet. Der Anteil der Personen, die in der jeweiligen Gruppe eine Infektexazerbation erlitt, wurde nicht angegeben.

Ausführliche Beantwortung
Download

Ausführliche Beantwortung dieser Anfrage als PDF zum Download

Rapid-Review teilen