Gibt es Evidenz dafür, dass bei erwachsenen Krebs-PatientInnen eine Versiegelung des Port-a-Caths mit Taurolidin zu einer Senkung der Katheter-assoziierten Infektionsrate und der Mortalität führt? (Update mit erweiterter Fragestellung)

Anfrage

Gibt es Evidenz dafür, dass bei erwachsenen Krebs-PatientInnen eine Versiegelung des Port-a-Caths mit Taurolidin im Vergleich zu einer Versiegelung mit Natriumchlorid (Nacl) oder Heparin zu einer Senkung der Katheter-assoziierten Infektionsrate und der Mortalität führt?

Sind die Ergebnisse von Studien mit PatientInnen mit zentralvenösem Katheter auf PatientInnen mit Port-a-Cath übertragbar?

Ergebnisse

Wirksamkeit von Taurolidin für die Versiegelung von Port-a-Caths im Vergleich zu Natriumchlorid oder Heparin

Im Rahmen unserer Literatursuche haben wir keine randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) gefunden, die untersuchten, ob eine Versiegelung mit Taurolidin im Vergleich zu NaCl oder Heparin bei erwachsenen KrebspatientInnen mit Port-a-Cath zu einer Senkung der Katheter-assoziierten Infektionsrate oder der Mortalität führt. Die vorhandenen Studien zu Taurolidin wurden entweder mit Kindern oder Personen, die mit anderen Katheterformen als Port-a-Cath versorgt wurden durchgeführt. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse ist daher fraglich. Weiters zeigen die Studien mit anderen Katheterformen zum Teil methodische Schwächen und sind durch sehr geringe Fallzahlen gekennzeichnet.

Die Stärke der Evidenz ist unzureichend, dass bei erwachsenen onkologischen PatientInnen eine Versiegelung des Port-a-Caths mit Taurolidin, verglichen mit NaCl oder Heparin, zu einer Reduktion der Katheter-assoziierten Infektionsrate und der Mortalität führt.

Übertragbarkeit von Studien mit zentralvenösem Katheter auf Studien mit Port-a-Cath

Eine Übertragbarkeit von Studienergebnissen mit PatientInnen mit zentralvenösem Katheter ist aufgrund der unterschiedlichen Inzidenz an Katheter-assoziierten Blutstrominfektionen limitiert. Das Risiko für Katheter-assoziierte Infektionen ist in nicht tunnelierten und Multilumenkathetern am höchsten und in Port-Systemen am niedrigsten. Laut einer systematischen Übersichtsarbeit mit 200 prospektiven und retrospektiven Beobachtungsstudien wurde bei PatientInnen mit zentralem Port-a-Cath (Versiegelung mit Heparin oder NaCl) eine durchschnittliche Rate von 0.1 Katheter-assoziierten Blutstrominfektionen pro 1000 Kathetertagen ermittelt. Im Vergleich dazu betrugen die Katheter-assoziierten Blutstrominfektionen pro 1000 Kathetertage bei tunnelierten zentralvenösen Kathetern das 16-fache und bei nicht tunnelierten zentralvenösen Kathetern das 27-fache.

Stärke der Evidenz für die Wirksamkeit von Taurolidin für die Versiegelung von Port-a-Caths im Vergleich zu Natriumchlorid oder Heparin
0 von 3 = Insuffizient
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