Kann eine Messung der aortalen Pulswellengeschwindigkeit bei gesunden Personen ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen früh erkennen und dadurch Morbidität und Mortalität reduzieren?

Anfrage

Kann eine Messung der aortalen Pulswellengeschwindigkeit bei gesunden Personen ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen früh erkennen und dadurch Morbidität und Mortalität reduzieren?

Ergebnisse

Wir haben keine Studien gefunden, die untersucht haben, ob sich die Messung der aortalen Pulswellengeschwindigkeit als Screeningmethode eignet, um Morbidität und Mortalität durch kardiovaskuläre Erkrankungen zu reduzieren. Es bleibt daher unklar, ob die Messung der Pulswellengeschwindigkeit bei gesunden Personen sinnvoll ist, um die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität zu senken. Neben bekannten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte, Stress, familiäre Vorbelastung, Geschlecht und Alter wird stetig nach weiteren Markern gesucht, um Risikoprofile für Patientinnen und Patienten zu verbessern. Möglicherweise stellt die Verhärtung des arteriellen Gefäßsystems einen weiteren solchen Faktor dar. Die Verhärtung des arteriellen Gefäßsystems kann durch die Messung der aortalen Pulsgeschwindigkeit quantifiziert werden. Wir haben fünf Beobachtungsstudien und zwei Meta-Analysen gefunden, die untersuchten, ob die aortale Pulswellengeschwindigkeit ein Prädiktor für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität ist. Alle sieben Studien zeigen, dass eine erhöhte aortale Pulswellengeschwindigkeit ein Prädiktor für zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse und eine erhöhte Mortalität ist. Wie stark dieser Zusammenhang tatsächlich ist, kann jedoch aufgrund der vorliegenden Studien nicht abgeschätzt werden. Derzeit gibt es keine festgelegten Normwerte für eine Erhöhung der aortalen Pulswellengeschwindigkeit. In den Studien wurde nicht abgegeben, ab welchem Wert das Risiko tatsächlich erhöht ist, ein kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden oder daran zu versterben. Aus den vorliegenden Studien kann deshalb derzeit nicht abgeleitet werden, ob ein Screening der Allgemeinbevölkerung mit Messung der aortalen Pulswellengeschwindigkeit von klinischem Nutzen ist, um die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität zu reduzieren.

Stärke der Evidenz
0 von 3 = Insuffizient
Um den klinischen Nutzen eines Screenings der aortalen Pulswellengeschwindigkeit zu bestimmen, sind weitere randomisiert kontrollierte Studien notwendig. Aus den vorliegenden Studien kann kein Nutzen für ein Screening der Allgemeinbevölkerung abgeleitet werden.
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